2009/01/24

Dem Opi hätt’s gefallen

In den vergangenen Wochen hatten wir viele schöne Tage, ein paar weniger erfreuliche waren auch dabei. Aber darum muss man nicht trauern. So ist das im Leben. Zwei unserer Kinder besuchten uns. Miteinander haben wir Weihnachten gefeiert und Silvester. Wir schwammen im Indischen Ozean. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit dem Auto durch Regen und Schlamm gewühlt, dass es Markus, dem Fahrer, nur so eine Lust war.

Freilich, beklaut sind wir auch worden. Und als es nicht aufhören wollte zu regnen und stellenweise die halbe Straße weggespült wurde, da legte sich uns das schon auf’s Gemüt. Doch zu keiner Zeit war unser Leben in Gefahr. Auch nicht während der vielen Kilometer, die wir auf den gefährlichen afrikanischen Straßen unterwegs waren.

Selbst die wilden Tiere im Kruger-Park erschienen uns gar nicht so wild, im Gegenteil, sie ließen sich ganz freundlich und friedlich von uns fotografieren. Eine gute gemeinsame Zeit, für die wir von Herzen dankbar sind. Doch keine Zeit ist einfach nur Zeit. Jede Zeit ist Lebenszeit, deine und meine. Und jede Minute, die vergeht, beschenkt mit dem, was wir erleben und nimmt zugleich ein Stück von uns mit.

Daran wurden wir erinnert, als uns heute morgen die Nachricht erreichte, dass Claudias Vater verstorben ist. Schon länger war zu spüren, dass er weniger wurde. Noch gestern abend sprachen wir davon, dass wir ihn im Juni zu seinem Geburtstag besuchen sollten.

Dietmars 60. Geburtstag vor vierzehn Tagen war für ihn noch einmal ein richtiger Höhepunkt. Bis nach Mitternacht hat er mitgefeiert. Als man ihn vorsichtig fragte, ob er denn vielleicht früher nach Hause gebracht werden wolle, meinte er erstaunt: Ihr wollt mich wohl loswerden?

Hier in Cambine ist die Anteilnahme groß. Viele kommen, um ihr Beileid auszusprechen. Die jungen Leute aus dem Wohnheim nebenan sangen Opi Werner zu Ehren. Sie beteten mit uns und wir erzählten: Wenn Opi Werner jetzt hier wäre, er würde bestimmt laut mitsingen. Dem Opi hätt’s gefallen, da sind wir uns sicher.

Zumindest im Gedenken der Menschen hier ist er einmal mehr nach Afrika gekommen.

Opi bei unserem Abschied im Dezember 2007
und bei Dietmars 60. im Januar 2009.



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