Doch zugleich sind wir noch nicht wirklich hier. Die Erlebnisse und Bilder der vergangenen drei Monate wirken in uns nach und werden uns wohl auch noch eine Weile begleiten und beschäftigen. Herzlichen Dank für alle Freundlichkeiten und Wohltaten, die uns bei den verschiedensten Begegnungen mit euch zuteil wurden: Schuhe putzen, Computer reparieren, Wunschessen kochen, ins Konzert oder Restaurant einladen, beim Wein beisammen sitzen und erzählen, uns durch eure Stadt führen, ein Fest miteinander feiern … und vieles andere mehr.
Doch nun beginnt der Alltag wieder. Thomas wird am Montag im Seminar Wiederholungsprüfungen abnehmen. Danach müssen neue Vorlesungen für das zweite Semester (Juli – November) vorbereitet werden. Im Waisenhaus wird Claudia anfangen, Einnahmen und Ausgaben für die vergangenen drei Monate nachzubuchen. Vergangenen Freitag kam ungeplant ein Zwillingspärchen (sieben Monate alte Mädchen) ins Heim. Nun müssen zwei Kinderbetten besorgt werden und manches andere dazu... Ihr spürt, langweilig wird es vorerst wohl nicht werden.
Und dann ist da ja noch die Fußball-WM im Nachbarland Südafrika. Hinfahren werden wir nicht. Wir waren ja erst lange unterwegs. Aber das eine oder andere Spiel werden wir uns im Fernsehen schon anschauen - auf alle Fälle die Spiele mit deutscher Beteiligung. Und – mit Verlaub – die anderen, die danach noch folgen werden, sicher auch.
Es ist schon eigenartig. Wir waren drei Monate in Deutschland. Nun sind wir für weitere zwei Jahre in Mosambik. An dem einem Ort sind wir daheim. Am anderen Ort sind wir zu Hause. In welcher Richtung wir auch unterwegs sind, wir reisen immer von daheim nach Hause. Manchmal kommt es uns freilich so vor, als sind wir weder da noch dort richtig Zu Hause. Aber das ist – Gott sei Dank! - nur wirklich selten der Fall.
Zwischen daheim und zu Hause auf dem Airport Charles De Gaulle in Paris