Vor einer Stunde sind wir, etwas k.o. zwar, aber doch wohlbehalten aus Maputo zurückgekehrt. Wir, das sind in diesem Fall Hanna und Sophie Günther, Dona Maravilha, Claudia und ich. Hanna und Sophie, meine beiden Nichten, kamen mit dem Greyhound-Bus aus Johannesburg herüber. Nach einigem Suchen und Warten an der Haltestelle haben wir uns am Freitag abend in die Arme schließen können. Wer hätte das gedacht, dass wir das einmal auf mosambikanischen Boden tun würden?
Den gestrigen Sonnabend haben wir gemeinsam in der Hauptstadt verbracht, bisschen Sight-Seeing, bisschen Shopping. 14 Uhr wollten wir uns in der Stadt an einer geschäftigen Haltestelle mit Cándido treffen, einem jungen Mann aus dem Waisenhaus, der seit letzter Woche in Maputo Medizin studiert. Das war schwierig. Wie einander finden in dem Gewimmel? Nach einigen Telefonaten hat es dann gegen 15 Uhr doch geklappt. Gemeinsam brachten wir die Sachen, die wir für ihn im Auto hatten, in seine Studentenbude: ein steinernes Häuschen in einem kleinen Innenhof, den er mit fünf oder sechs anderen Anwohnern teilt. Sehr einfach, ein einziger Raum, immerhin mit Strom, Wasser auf dem Hof. Aber, sagt er, das Wichtigste ist, dass sein Zimmer nie allein ist. Irgendwer ist immer auf dem Hof. Und es sei eine gute Nachbarschaft. Er ist froh, dass er dieses Zimmer gefunden hat. Bezahlen kann er es nur (wie sein gesamtes Studium), weil er ein Stipendium aus den USA erhält.
Heute morgen sind wir dann um 9 in Maputo aufgebrochen und jetzt sind wir da. Hanna und Sophie bereiten schon mal das Abendbrot vor. Claudia hat die Beete gegossen. Und ich wollte nur schnell mal bescheid sagen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen