2011/01/28

Das Haus wechseln

Mit diesen Worten umschreibt die portugiesische Sprache, was wir im Deutschen „Umzug“ nennen. In der methodistischen Kirche in Mosambik ist der Januar der Monat, in dem die Häuser gewechselt werden. Im Dezember werden die neuen Dienstzuweisungen ausgesprochen und im Januar wird umgezogen. Da bleibt wenig Zeit für Vorbereitungen und Renovationen. Eine Familie zieht aus, die nächste zieht ein – innerhalb von 24 Stunden. Das geht gar nicht anders, denn die Umzüge werden vom kircheneigenen Fuhrpark durchgeführt. Der Transporter, der gerade entladen wurde, wird sogleich wieder mit Hausrat beladen. Und weiter dreht sich das Karussell...

Anders läuft es nur bei den jungen Kollegen und Kolleginnen. Die haben noch nicht so viel. Da kann es schon mal sein, dass ein Umzug mit dem Linienbus abgewickelt wird, wie zum Beispiel bei Pastor Merim. Voriges Jahr begann er seinen Dienst in Pemba, 2000 km nördlich von Maputo. Bei der Anreise verunglückte der Bus und ein Großteil seiner Habe ging zu Bruch. Er selber wurde nicht verletzt, Gott sei Dank. In Pemba wurde er dann krank und musste zur Behandlung wieder in den Süden. Nun wurde er deshalb nach Cambine versetzt und ist schon hier. Seine Sachen aber sind noch oben im Norden. Er müsste hinfahren und sie holen. Doch dazu hat er kein Geld. Auch die Kirche kann ihm die Reise nicht bezahlen. Was tun?

Ein Kollege wird alles verpacken und es dann einem Busfahrer anvertrauen. Der wird es irgendwie, zusammen mit Bergen von anderem Gepäck, auf dem Dach seines Busses verstauen. Und irgendwann wird Pastor Merim vom Fahrer angerufen werden, dass er zur bestimmten Stunde am bestimmten Ort seine Sachen in Empfang nehmen kann, hoffentlich vollzählig und nicht wieder beschädigt.

Pastor Mauricio, der ehemalige Direktor des Theologischen Seminars,
zieht mit seiner Familie nach Maputo.






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