Nun haben wir die kleine Laura also begraben. Die Anteilnahme im Dorf war groß. Das hat uns gut getan. „Sterblichkeit bei Kindern bis 1 Jahr“ - in den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO ist das eine Rubrik, die den internationalen Vergleich ermöglichen soll. Da liest man dann: Mosambik 104 von Tausend, Deutschland 4 von Tausend (CIA World Fact Book). Zunächst mal sind das Zahlen. Wir sind nun daran erinnert worden, dass hinter diesen Zahlen immer Schicksale stehen, Kinder, die sterben, Angehörige, die um sie trauern.
In einer E-Mail schrieb uns unser Sohn Manuel nach Lauras Tod: „Es ist einfach so unvorstellbar, wie viele tausendmal täglich sich genau das gleiche auf diesem riesigen Kontinent abspielt, ohne dass auch nur einer davon in Europa Kenntnis nimmt... Man müsste allen einen Namen geben. Ich finde es sehr gut, dass LAURA groß im Blog zu lesen ist!“ Unvorstellbar auch, dass im Krankenhaus nicht einmal die einfachsten Schmerzmittel vorrätig waren, von der medizintechnischen Ausstattung gar nicht zu reden.
Im krassen Kontrast dazu schreibt Manuel in seiner E-Mail dann weiter: „Im März werde ich einen Probeeinsatz machen bei einem weltweit operierenden Patientenrückholdienst mit Ambulanz-Lear-Jets. Ich werde einmal mitfliegen, um danach zu entscheiden, ob die Famulatur dort Sinn macht. Wenn alles gut geht, werde ich da im Sommer vier Wochen um die Welt fliegen und reiche Europäer nach Hause holen in einer fliegenden Intensivstation.“
Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir sind sehr froh, dass es diesen Service gibt! Denn „reiche Europäer“, das könnten im Notfall auch wir selber sein. Und trotzdem: Der Unterschied schreit zum Himmel. Nur: Wer hört diesen Schrei noch?
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