Was, schon wieder Freitag? - Ja klar, wir müssen mal wieder in die Stadt und einkaufen. Das Nötigste gibt es zwar auch auf dem Dorf, meistens jedenfalls. Doch manchmal braucht man eben etwas mehr als das Nötigste. Normalerweise zwei mal die Woche machen wir uns also auf den Weg nach Maxixe. Inzwischen hat sich das herumgesprochen. Drum sind wir nur in den seltensten Fällen allein unterwegs. Einmal standen acht Leute auf der Matte und wollten mitfahren... Doch selbst wenn wir einen Kleinbus hätten, würden die Plätze nicht reichen. Wir haben deshalb die Zahl der Mitfahrer auf drei begrenzt. Nur auf der Sandpiste bis an die Einmündung zur Hauptstraße dürfen noch zwei Extra-Fahrgäste im Kofferraum sitzen. Die anderen müssen zurückbleiben. Sie schweigen aus Höflichkeit. Doch werden sie es verstehen? Kaum. Trotzdem, in der Regel bleiben wir bei der Begrenzung.
Bleiben die anderen zu Hause? Oder wie kommen sie in die Stadt? Sie fahren mit dem Chapa. In Cambine sind diese Routentaxis heruntergewirtschaftete Pickups, die die Fahrgäste auf der offenen Ladefläche transportieren, manchmal bis zu zwanzig Personen.
Und wenn auf so einem Chapa so viel Leute Platz finden, warum dann nicht auch in einem anderen Auto? Oder vielleicht wenigstens zehn? – Nein, wir bleiben hart, maximal fünf und an der Hauptstraße müssen die beiden im Kofferraum aussteigen. Auch sie fahren mit dem Chapa weiter. Eines dieser Taxis fährt direkt vor uns. An der Kontrollstelle der Polizei wird es angehalten. Die Papiere werden kontrolliert, dann darf der Chauffeur weiterfahren. Aussteigen muss keiner. Auch Strafe ist keine zu zahlen.
Mit unserem Auto brauchen wir ca. 40 Minuten bis Maxixe. Wer die gesamte Strecke mit dem Chapa fährt, braucht gut die doppelte Zeit. Wir erreichen Maxixe. Jeder geht seiner Wege: Post, Bank, Wochenmarkt, Baumarkt... 16 Uhr vor dem Bücherladen wollen wir uns wiedertreffen. Ob sie alle wieder da sein werden? Vielleicht sogar pünktlich? – Ja, sie sind da, meistens jedenfalls. Dann noch Zucker kaufen: 20 Kilo. Und Reis: 2 x 25 Kilo. Und einen Kasten Limo. Da fahren wir mit dem Auto direkt vor die Tür. Als die Träger die Säcke ins Auto werfen und ihre 5 Meticais erhalten, kommen zwei Studentinnen vom Seminar auf uns zu. Können wir mit nach Cambine? – Nein, geht nicht, ihr seht doch: Das Auto ist voll! - Können wir wenigstens den gekauften Plastikstuhl mitgeben? Der ist so sperrig auf dem Chapa. Und die Tüte mit dem Gemüse und die Strohmatte? – O.K., wir werden sehen. Stuhl und Tüte werden verstaut. Die Matte muss zurückbleiben. Dann fahren wir los, doch nur um zwei Straßenecken. Dort hat der Bäcker seinen Laden. Wir kaufen noch Brot. Das ist immer die letzte Station. Doch nicht immer hat jeder genug Geld, um sich Brot zu kaufen. – Endlich ist alles gekauft und verstaut. Nun geht’s wieder heim aufs Dorf. Da steht am Ortsausgang noch jemand, der hat das gleiche Ziel. Darf er mit? Oder darf er nicht? – Er darf nicht, nein, heute geht’s wirklich nicht. Das Auto ist voll. Vielleicht das nächste Mal...
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