2009/05/19

Es gibt uns noch!

So, nun ist es wirklich ein ganzer Monat geworden, in dem sich im Blog nichts tat! Nein, es ist nicht so, dass wir euch nichts mehr verraten wollten. Und es liegt auch nicht daran, dass es nichts Berichtenswertes gegeben hätte. Nicht einmal den Vorwand, ich hätte keine Zeit gehabt, kann ich ehrlicherweise geltend machen. – Also genug der Vorrede, ich erspare euch weitere Ausreden und fang einfach mal an zu erzählen.


Das Wichtigste zuerst: Im Gesundheitszentrum wird gebaut. Endlich! Die Elektriker haben begonnen, die Installation grundlegend zu erneuern. Das war längst fällig gewesen und auch das Geld dazu war da. Doch nun haben die Arbeiten begonnen. Darüber hinaus werden wir weitere Instandsetzungen und Renovationen angehen können. Das Geld dazu ist zum Teil schon da, der Rest ist uns sicher zugesagt worden. Wieder einmal sind die Cambinefreunde aus Lage/NRW mit engagiert, dazu das Diakoniewerk Martha-Maria Nürnberg, die EmK-Weltmission und UMCOR, das Katastrophenhilfswerk der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche.


Die Dächer müssen erneuert werden, zum Teil Türen und Fenster. Moskitonetze und Gitter müssen angebracht werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Und vor allem: die Geburtshilfeabteilung muss gründlich erneuert werden. Die heftigen Regenfälle im Dezember und Januar des vergangenen Sommers haben das Gebäude so in Mitleidenschaft gezogen, dass wir es vorübergehend aufgeben mussten. Auch der Raum, in dem die werdenden Mütter wohnen, gleicht eher einem Stall als einem Wohnraum. - Gott und den Spendern sei Dank, dass wir diese nicht länger tragbaren Zustände nun ändern können.


Immer wieder werden wir gefragt, wie es denn um die Versorgung mit Medikamenten steht. Im Moment gut. Die Lieferungen treffen rechtzeitig und meist auch vollständig ein, so dass kaum jemand weggeschickt werden muss, dem nicht geholfen werden kann.

Die Arbeit am Theologischen Seminar nimmt ihren normalen Verlauf. Das erste Semester des Studienjahres 2009 neigt sich dem Ende entgegen. Ende Mai werden wir Prüfungen haben. Dann geht es in die Ferien. Claudia unterrichtet im Moment ja auch eine Einheit pro Woche „Einführung in die Hygiene“. Was ihr genau so wie mir zu schaffen macht, ist immer noch unser mangelhaftes Sprech- und Verstehvermögen. Einen vorbereitenden Text vortragen, ist nicht das Problem. Aber sobald es Nachfragen gibt oder wir mit den Studierenden ins Gespräch kommen, beginnen die Probleme. Es wird nötig sein, sobald als möglich, einen weiteren Intensivsprachkurs zu absolvieren.

Besuche: Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten von Besuchergruppen in Cambine. Die einen – oft Vertreter des Staates – kommen nach Cambine, weil der Ort bekannt ist wegen Eduardo Mondlane, dem Gründer der mosambikanischen Befreiungsbewegung. Er ist der berühmteste Schüler von Cambine. 2009 jährt sich der Briefbombenanschlag, dem er zum Opfer fiel zum 40. Mal. Das ist natürlich auch ein Grund, Cambine zu besuchen. Die anderen Gruppen sind kirchliche Gruppen aus Mosambik, den USA oder Deutschland. Sie kommen, weil in Cambine eine Konferenz stattfindet oder weil sie dort Projekte besuchen oder einen Arbeitseinsatz leisten wollen. Die Nürnberger Gruppe war die erste dieser Art in diesem Jahr, weitere werden folgen. Im Juni kommen Freiwillige aus Missouri/USA, um im Waisenhaus, den von ihnen gespendeten Speisesaal fertig zu bauen.


Im Juli erwarten wir die Cambinefreunde aus Lage/NRW. Wir freuen uns sehr, dass gemeinsam mit ihnen auch unser Freund Christoph Lasch aus Bad Klosterlausnitz uns besuchen wird. Diese Gruppe wird an vielen verschiedenen Stellen im Dorf im Einsatz sein: im Waisenhaus, am Theologischen Seminar, im Gesundheitszentrum und natürlich auf den Dächern, wo die Solaranlagen zu finden sind. Und weitere eher private Besuche sind angekündigt.

Es wird also nicht langweilig werden. Und ich nehme mir vor. Euch möglichst regelmäßig zu berichten. Und sollte es doch mal wieder zu einer Pause kommen, nehmt es mir nicht krumm. Dann tun wir einfach, dass was Afrikaner auch oft tun (müssen). Wir bitten euch um „paciencia“ – Geduld. Irgendwann wird es wieder was Neues zu lesen geben. Und bis dahin habt ihr ja auch anderes zu tun, als unseren Blog zu verfolgen.

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