Da kannste lange warten...
Wir waren beim Einkauf für's Waisenhaus: drei Säcke Reise, zwei Säcke Mehl, Kartons mit Milchpulver, Ölflaschen – ein langer Einkaufzettel. Plötzlich ging die Heckklappe des Autos nicht mehr zu öffnen. Der Mechaniker unseres Vertrauens meinte, es sei ein elektrisches Problem. Er könne da nicht helfen. Er wusste aber jemanden, zu dem er mich samt Auto brachte. Bestimmt sei nur der Staub von Cambine auf den Kontakten. Das kann man nebenbei erledigen...
Der Elektriker ging tapfer ans Werk, entfernte hier eine Verkleidung, öffnete dort eine Klappe, und baute schließlich den gesamten Mechanismus der Heckklappe aus. Nach etwa anderthalb Stunden stellte er fest, dass er mir nicht helfen könne. Ein Teil der elektronischen Steuerung sei kaputt und das gäbe es nur in Maputo. Also baute er alles Ausgebaute wieder ein – was ihm sichtlich Mühe bereitete. Er hatte diese Arbeit an diesem Autotyp vorher sicher noch nie ausgeführt. Das dauerte weitere zweieinhalb Stunden...
In der Stadt wartete Claudia die ganze Zeit auf mich. Erst auf den Stufen vor einem Geschäft, dann im klimatisierten Wartebereich einer Bank. Nach vier Stunden kam ich endlich zurück und hatte nichts erreicht.
Außer vielleicht, dass wir den Doppelsinn des Wortes Geduld buchstabieren konnten: abwarten, auch wenn sich das Problem nicht gleich lösen lässt. Und zugleich dranbleiben, eben weil sich das Problem nicht gleich lösen lässt.
Morgen fahren wir also nach Maputo...