2010/11/27

Cambine Adventskalender 1

Die Woche zwischen Ewigkeitssonntag und 1. Advent. Was ist das eigentlich für eine Zeit? Für viele ist es einfach eine Woche wie 52 andere im Jahr. Andere freuen sich, dass nun die Zeit der unbequemen Themen vorbei. Wer will schon gern an Abschied denken, den von lieben Menschen, oder gar den vom eigenen Leben?
1. Advent. Das neue Kirchenjahr beginnt. Doch wen interessiert es wirklich? Auch für die Frommen markieren Silvester und Neujahr den Jahreswechsel und nicht Ewigkeitssonntag und 1. Advent. Für Erzgebirger (ohne "l", versteht sich!) ist der Sonnabend vor dem 1. Advent allerdings das, was dem Rheinländer der 11.11. ist: der Beginn der fünften Jahreszeit.
"Gahr für Gahr gieht's zen Advent ufn Budn nauf..." Warum? Das fragen nur Uneingeweihte! Zum Aufräumen natürlich nicht. Zum "Männle-runter-huln", und den Stern natürlich. Was denn sonst?

Auch wenn wir keinen Dachboden haben, so bin ich heute doch wenigstens auf die Leiter gestiegen und habe die Adventskartons vom Schrank heruntergeholt.
Während ich danach mit einigen Jugendlichen aus dem Waisenhaus im Busch Brennholz holen war, hat Claudia unser Häuschen adventlich hergerichtet. Ihr seht: Erzgebirger bleiben, was sie sind, wo immer sie sich auch rumtreiben!

Was uns von den heimischen Erzgebirgern unterscheidet:
Zum einen: Nach dem Schmücken des Hauses haben wir den Abend auf der Terrasse verbracht.

Nein, wir vergleichen jetzt keine Temperaturen. Nur so viel: Nach Einbruch der Dämmerung waren sie angenehm.

Und noch was: Vor wenigen Tagen hat die Mangosaison begonnen. Noch vorige Woche zahlten wir umgerechnet etwa 2,50€, heute schon nur noch die Hälfte für - eine Waschschüssel voller reifer frischer Früchte. Da kaufen wir natürlich - für die Kinder im Waisenhaus und für uns selber auch.

Ja, es ist der Vorabend des 1. Advent 2010. Ein Teller voll reifer Früchte, ist das nicht auch ein schönes Bild für das biblische Wort: "Als die Zeit reif war..." Und während ich das schreibe, tönen von der Festplatte die Schennhaader Maad: "Es is ball suweit..."

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