2011/04/16

Vier richtig gute Wochen

Lange geschwiegen. Aber viel erlebt. Und nicht über alles muss man berichten. Schon gar nicht gleich. - Andererseits: Ist der Faden erst mal abgerissen, fällt es schwer, ihn wieder aufzunehmen. Und es wird schwieriger, je länger man wartet, scheint mir. - Wo also anfangen?

Fangen wir bei uns selber an. Wir hatten Besuch. Ihr habt es gelesen. Der Blogeintrag vom 12. März stammt von Marei. Den ganzen März über war sie bei uns zu Besuch. War eine gute Zeit. Auch wenn wir an einer Stelle ein wenig neidisch wurden: Da Marei gut Spanisch spricht und versteht, konnte sie sich auf Anhieb ziemlich gut mit unseren Portugiesisch sprechenden Nachbarn verständigen. Wie schwer haben wir uns da anfangs getan – und tun es manchmal heute noch!

Doch auch die muttersprachlichen Unterhaltungen haben uns allen gut getan. Einfach mal wieder beisammen sitzen und direkt miteinander reden, ernst und albern, oder auch schweigen und Musik hören – das hat uns allen gut getan. So nützlich es ist, per Computer kostenlos zu telefonieren, so angenehm war es, nicht ständig fragen zu müssen: Hörst du mich? Verstehst du mich? - Und manche Themen brauchen Anlaufzeit, auf die kommt man einfach nicht auf die Schnelle bei einer rauschenden und ständig unterbrochenen Internetverbindung.

Für Marei war die Zeit auch deshalb eine sehr gute Erfahrung, weil Cambine diesmal voller junger Leute war - anders als bei ihrem ersten Besuch 2008. Besonders zu ihren Kolleginnen und Kollegen, den Studierenden am Theologischen Seminar, hat sie eine gute Beziehung gefunden. Sie nahm an allerlei Vorlesungen teil und auch in der Freizeit war sie oft mit den Studentinnen in unserem Nachbarhaus zusammen. Und auch die Kinder im Waisenhaus kamen nicht zu kurz.

Den gemeinsamen Geburtstag von Mutter und Tochter haben wir an unserem Lieblingsstrand gefeiert: in Pomene. Gebucht hatten wir eigentlich das Sunset Cottage – wunderschön am Nordende einer Landzunge gelegen. Doch als wir ankamen, stand das neu renovierte Haus schon nicht mehr. Der Sturm und das Meer hatten es sich geholt. Natürlich hatte man für uns ein anderes Cottage freigehalten. So konnten wir ein paar sehr entspannte Strandtage erleben.

Viel zu schnell waren die vier Wochen um, besonders für Thomas. Noch bevor Marei nach Deutschland aufbrach, reiste er dienstlich nach Brasilien. So kam es, dass Claudia nach über drei Jahren in Cambine zum ersten Mal allein zu Haus war. Zumindest in den ersten Tagen nach Mareis Rückreise konnten wir aber in engen E-Mail-Kontakt treten. So waren die Tage nicht ganz so lang für sie. Inzwischen hat uns freilich der Alltag wieder eingeholt. Davon mehr im nächsten Eintrag.



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