2011/04/16

Wiedervereinigung

Eine E-Mail an unsere amerikanischen Missionspartner über neue Entwicklungen im Waisenhaus hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt, besser gesagt: zu vielen Tränen gerührt. Dabei ist es eigentlich gar nicht traurig, was wir zu berichten hatten. Wir hatten davon geschrieben, dass in diesen Wochen bei einigen Kindern geklärt wird, ob sie in ihre Familien zurückkehren können. Nicht alle Kinder im Waisenhaus haben ihre gesamte Familie verloren.

Die Direktorin des Waisenhauses und die zuständige Vertreterin des regionalen Sozialamtes haben dazu die entsprechenden Familien zu Hause besucht. Bevor ein Kind das Heim verlässt, muss sichergestellt sein, dass es in gute Verhältnisse heimkehrt. Inzwischen sind die ersten zur Probe in die Familien zurückgekehrt.

In mehreren Gesprächen konnten wir inzwischen auch bei unseren amerikanischen Freunden Verständnis für diesen Prozess wecken. Denn eine gute Familienatmosphäre ist allemal besser als das schönste Heim. Doch ihre Einwände und Sorgen sind ernstzunehmen. Wie so viele in diesen Zeiten, sind sie sensibilisiert durch die vielen Fälle von Missbrauch. Wie können wir gewährleisten, dass die Kinder wirklich in eine gute Familie kommen? Werden sie auch weiterhin die Chance haben, zur Schule zu gehen, vielleicht auch auf eine weiterführende? Oder werden sie nur zur Arbeit auf dem Feld gebraucht. - Das sind berechtigte Fragen. Wir haben sie im Blick und tun alles, um den Kindern eine gute „Wiedervereinigung“ zu gewährleisten - so heißt das hier offiziell, wenn Kinder in ihre Familien zurückkehren.


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