2011/09/04

Es gibt Neuigkeiten

Nun sind wir schon über eine Woche zurück in Cambine. Der Alltag hat uns wieder. Doch dann ist da noch Ben, der neue Praktikant aus Deutschland. Die ersten Wochen seines Praktikums wohnt er bei uns im Haus. Er wird ins frisch renovierte Gästehaus gegenüber umziehen, sobald dort alle Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Lieber Ben, wir wünschen dir eine gute Zeit in Cambine! Ich kann allen Interessierten empfehlen, auch mal auf Bens Blog zu schauen. Für ihn ist alles hier noch neu und er schreibt (noch?) viel fleißiger und regelmäßiger als wir!

Ben, der neue Praktikant aus Deutschland

Was gibt es von uns zu berichten?

Zuerst mal, dass wir in diesen Tagen gedanklich oft in Deutschland sind. Thomas' Mutter hat sich am Donnerstag einer geplanten Operation an der Wirbelsäule unterzogen. Hoffen wir, dass sich ihre Hoffnungen erfüllen und die ständigen Schmerzen, die sie seit Monaten plagten, nun nachlassen oder - hoffentlich! - ganz verschwinden!

Wir sind zwar räumlich weit weg, in Gedanken und Gebeten sind wir aber doch nah beieinander. Man mag vom Internet halten, was man will, doch für die Möglichkeiten, die SMS, skype und E-Mail bieten, sind wir doch sehr dankbar. Als wir noch in Deutschland lebten, haben wir seltener mit den Eltern telefoniert oder E-Mails gewechselt als das jetzt der Fall ist. Und so oft haben wir Schönheide dann auch wieder nicht besucht, obwohl "nur" hundert Kilometer zwischen uns lagen. Allerdings: Wenn es nötig war, konnte man schnell mal auf einen Sprung vorbei schauen. Das ist jetzt nicht möglich. Die Eltern sind nicht mehr die Jüngsten, da ist es für beide Seiten nicht so einfach, mit dieser großen Entfernung umzugehen. Und damit, dass man nicht weiß, wann man sich wiedersehen wird. So hoffen und beten wir, dass Eltern und Kinder, Freunde und Verwandte wohlauf bleiben, damit es im nächsten Jahr ein frohes Wiedersehen geben kann.

Damit zum zweiten Thema, von dem es Neues zu berichten gibt: Wie geht es eigentlich bei uns weiter? Manche haben uns schon gefragt: Wann kommt ihr nach Deutschland zurück? Und unsere Gegenfrage lautete dann stets: Zu Besuch oder für immer? Natürlich hat auch der Missionssekretär mit uns über diese Frage gesprochen. (Wir hatten ja schon früher darüber geschrieben.) Und so sind unsere gemeinsamen Vorstellungen: Wir werden 2012 nach Deutschland kommen. Wir werden voraussichtlich in zwei zeitlich getrennten Terminen zu Reisediensten unterwegs sein. Danach wollen wir für weitere zwei Jahre nach Mosambik zurückkehren - natürlich nur sofern die verantwortliche Kommission dem zustimmt.

Missionssekretär Frank Aichele besucht das Landwirtschaftsprojekt in Cambine
(hier zusammen mit Ehefrau Gabi, Simone Focke und Dieudonné Karihano)

Vor allem ein Grund hat uns zu dieser Entscheidung bewogen. Die derzeit in den Gemeinden in Deutschland laufende Sammelaktion "Kinder helfen Kindern" ist für das Waisenhaus Cambine bestimmt. Im Frühjahr 2012 wird sie zu Ende gehen. Dann wird das gesammelte Geld für die Veränderungen im Waisenhaus bereitstehen, die wir seit Monaten überlegen und vorbereiten. Genau dann müssten wir nach Deutschland zurückkehren... Und selbst wenn unmittelbar nach uns andere ihren Dienst hier anträten, müssten sie sich erst einarbeiten und könnten nicht nahtlos dort anschließen, wo wir aufhörten. Es scheint also sinnvoll, noch eine Zeit hier zu bleiben, um das begonnene Projekt weiter voranzutreiben oder, wenn möglich, sogar zu Ende zu bringen.

Das bedeutet zwangsläufig zwei weitere Jahre räumlicher Trennung von Freunden und Verwandten. Besonders im Blick auf die Eltern fällt uns das nicht leicht. Allerdings könnt ihr es auch anders herum betrachten: Wenn wir unsere Zeit hier verlängern, gibt es für zwei weitere Jahre einen zusätzlichen Anlass, Mosambik und Cambine zu besuchen...

Und drittens: Neue Aufgaben warten auf uns. Claudia wird einen Kurs besuchen, in dem sie sich zur Vorschullehrerin ausbilden lässt. Die mosambikanische Regierung fordert von Waisenhäusern und Kinderheimen, dass sie sich künftig stärker der vorschulischen Bildung und Erziehung widmen. Dazu bietet der Staat ein- oder zweiwöchige Kurse an. An einem wird Claudia teilnehmen. Und auch für Thomas steht ab kommende Woche ein neues Fach auf dem Stundenplan: Bibellektüre - allerdings nicht mit den Seminarstudenten, sondern mit deren Ehefrauen. Etliche Studierende sind verheiratet und haben Kinder. Die Ehemänner der Studentinnen leben meist nicht hier in Cambine. Einige Ehefrauen von Studenten aber schon. Für sie soll es ab sofort regelmäßige Unterrichtsstunden geben: Kochen, Grundkenntnisse in Hygiene und Gesundheit und eben auch Bibellektüre.

Wir sind gespannt auf die neuen Erfahrungen.

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