2012/07/09

Elefanten

Elefanten sind in Europa, auch in Deutschland, natürlich keine Exoten mehr. Man kennt sie aus dem Zoo und aus dem Fernsehen - was heute ja manchmal dasselbe ist. Nicht zu vergessen die Zirkuselefanten, die uns als Kinder beeindruckten: Tuffi zum Beispiel, der 1950 als Werbegag Schwebebahn fahren sollte und vor lauter Aufregung in die Wupper stürzte. Noch heute erinnern sich Menschen daran.

Elefant Tuffi stürzt 1950 aus der Wuppertaler Schwebebahn

Doch auch sonst begegnen uns an vielen, recht unterschiedlichen Orten an Elefanten, als Hotelname in Weimar zum Beispiel, als Holzskulpturen im Weltladen oder als Elefantenrunde am Wahlabend. 


Auch vom karthagischen Kriegsherren Hannibal muss die Rede sein und von seinen 37 Kriegselefanten, mit denen er um 218 vor Christus die Alpen überquerte. Von Hanno ist zu berichten, dem Dickhäuter, den der portugiesische König Manuel I. im Jahre 1516 Papst Leo X. als Geschenk übereignete und der auf seinem Weg nach Rom nicht nur viel Aufsehen erregte, sondern auch etliche Dörfer verwüstete, so dass Leo X. seinem Geschenke sicherheitshalber eine Truppe Bogenschützen entgegensandte.

 Elefant als Wappentier eines Hotel in Süddeutschland

Dass es in Deutschland allerdings auch Arbeitselefanten gegeben hat, war mir nicht bewusst gewesen, bis wir am Ortseingang von Enkenbach-Alsenborn - wo in aller Welt liegt das denn? - einem begegnet sind, keinem lebendigen allerdings. In schweren Beton gegossen steht er da im Zentrum des Kreisverkehrs und zieht den Pflug über einen angedeuteten Acker. Wie kommt ein Arbeitselefant ausgerechnet nach Enkenbach-Alsenborn am Rande des Pfälzer Waldes?


Der pflügende Elefant von Enkenbach-Alsenborn

Man sagte uns, dass vor Jahren der Zirkus Renz im Dorf regelmäßig sein Winterquartier bezog. Die Bauern versorgten die Tiere mit Futter und zum Dank für dieses Entgegenkommen, pflügten die Zirkusleute vor ihrer Abreise im Frühjahr mit ihren Elefanten die Äcker des Dorfes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen