2010/07/29

Schlechte Luft

M. klagt über Malaria. Weil es sie neulich mal richtig schwer erwischt hatte, geht sie jetzt schon bei den ersten Anzeichen zum Test. Das hat sie daraus gelernt, sagt sie. Sie kommt zurück und strahlt. Sie wird die Tabletten regelmäßig nehmen. Dann wird es diesmal nicht so schlimm werden wie letztes Mal.

Am nächsten Tag treffen wir uns wieder. Ihre Tante, sagt M., habe die Hälfte ihrer Tabletten mitgenommen. Sie habe auch Malaria, hätte sie gesagt, und mit der Schere die Packung mitten durch geschnitten. Aber es ginge ihr, M., ohnehin schon besser. Deshalb sei das alles auch nicht so schlimm. Morgen wolle sie sowieso zur Kontrolle gehen.

Claudia erklärt, dass die Tabletten nur wirken, wenn man sie regelmäßig einnimmt. M. lächelt nur. Ich mische mich ein, versuche sie zu überzeugen, dass sie nur ins Gesundheitszentrum gehen brauche, neue Tabletten holen. M.lächelt nur über unseren Eifer. Morgen wird sie hingehen - zur Kontrolle. Das reiche.

Wie es scheint, hält M. Malaria noch immer für eine Krankheit die durch schlechte Luft, mal-aria eben, ausgelöst wird und gegen die ein Spaziergang an frischer Luft mehr hilft als die richtige Medikation.

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