Dabei haben sie alle schon Erfahrungen gemacht, die man keinem Kind wünschen mag - sonst lebten sie nicht in einem Heim. Quitéria, zum Beispiel, das Mädchen im orangenen Kleid. Gemeinsam mit einer Tante und zwei Onkels kam sie vor wenigen Wochen ins Waisenhaus. Das klingt eigenartig, ist aber vor allem traurig.
Im vergangenen Jahr wurde in Cambine eine Pastorin beerdigt. Sie starb bei der Geburt ihres Kindes. Die Predigt hielt ihr Superintendent. Keiner ahnte, dass er selber wenige Wochen darauf sterben würde. Und niemand konnte und wollte sich gar noch vorstellen, dass noch einmal nach wenigen Wochen auch seine Frau sterben würde. Doch genau das geschah. Zurück blieben vier Kinder: zwei Jungs und ein Mädchen im Schulalter, dazu die älteste Tochter und deren Tochter Quitéria. Die Älteste hat sich nach einiger Überlegung entschieden, ihr Studium trotz allem zu Ende zu bringen. So blieb nur die Möglichkeit, dass die drei anderen Geschwister mit ihrer Nichte ins Waisenhaus kamen.
Wünschen wir ihnen, dass sie sich schnell in die Gemeinschaft einfinden und dass ihnen das gemeinsame Leben mit den anderen Kindern und Jugendlichen dazu helfen möge, trotz allem das Vertrauen ins Leben nicht zu verlieren - und in den, der alles Leben in seinen Händen hält, und den wir manchmal zweifelnd fragen: warum?
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