Kurz gesagt: nicht viel, jedenfalls nicht viel Spektakuläres. Tage und Wochen vergehen und wir sind beschäftigt mit unseren alltäglichen Aufgaben. Ich will auch gar nicht darüber klagen. Man kann dankbar dafür sein, wenn einen nichts Unvorhergesehenes aus der Bahn wirft. Es ist nur eben so, dass ein Tag auch in Afrika nur 24 Stunden hat und die Woche sieben Tage. Und vieles, was sich eigentlich vermeintlich schnell erledigen ließe, zieht sich über Tage und Wochen hin. Zum Teil, weil es verschleppt wird, zum Teil, weil bestimmte Abläufe einfach viel zäher vonstatten gehen, als man sich in Europa vorstellt. Zwei Beispiele:
In Vorbereitung der anstehenden Veränderungen im Waisenhaus sollten zwei mögliche Firmen zur Vorstellung eingeladen werden. Seit Januar kommen diese beiden Termine nicht zustande, mal kann der nicht dabei sein, dann jener nicht, schließlich gehen die Telefonnummern verloren... Es ist nervenaufreibend.
Oder der Elektroanschluss im Haus der jungen Männer, das sich außerhalb des Waisenhausgeländes befindet. Das Geld, das für den Anschluss benötigt wird, hatten wir schon lange auf dem Konto. Auch der Antrag beim Energieversorger war gestellt. Monate vergingen. Es tat sich nichts. Dann wurde das Geld von den Gebern zurückgefordert. In der Woche nach der Rücküberweisung reagierte der Energieversorger. Nun bemühen wir uns seit zwei Monaten, das Geld wieder auf unser Konto zu bekommen, damit die Jungs endlich Strom kriegen. Die Solarpanele auf dem Dach reicht zwar, um das Haus zu beleuchten. Aber für die Pumpe benötigen wir Netzanschluss. Die Pumpe ist nötig, um fließendes Wasser ins Haus zu legen.
Doch das ist das nächste Problem. Bereits letzten November wurde - ausgerechnet bei Reinigungsarbeiten! - der Trinkwasserbrunnen im Waisenhaus unbrauchbar. Reparaturen wurden versucht, führten aber nicht zu dem gewünschten Erfolg. Nun muss ein neues Loch gebohrt werden. Das aber kostet richtig viel Geld. Und das muss erst beantragt, bewilligt und überwiesen werden. Und das kann dauern... Die Kinder werden also vorerst weiter Wasser vom Fluss holen müssen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen