2013/12/24

23. Dezember

Einen Tag vor Heiligabend bin ich die sechzig Kilometer nach Anhane gefahren, um die Witwen im dortigen Wohnprojekt zu besuchen. Wie fast immer war es eine sehr schöne Begegnung. Alt und hinfällig gewordene Frauen, die zusammen mit den noch rüstigeren ihren Alltag meistern - so gut es eben geht. Das Projekt hat keinen Haushalt, das heißt: die Frauen leben von dem, was sie auf ihren Feldern anbauen und von dem, was Besucher ihnen gelegentlich bringen.


Das ist mal mehr, mal weniger. Alles ist willkommen. Ein Sack Reis. Ein Sack Maismehl. Öl und Zucker. Ich hatte noch zehn tiefgefrorene Hühner dabei. Die werden sie wohl nicht bis zum 1. Feiertag aufheben können, denn einen Kühlschrank gibt es nicht. Der Strom aus den Solarpanelen reicht nur für die Beleuchtung.


Sie leben einfach, die Frauen im Zentrum Anhane. Doch wenn man ihnen begegnet, spürt man deutlich: Sie sind froh, ein Bett zu haben und ein Dach über dem Kopf. Und die anderen, mit denen zusammen sie leben.



Natürlich wird es auch dort mitunter Streit geben. Doch im Grunde weiß jede: Hier zu sein ist besser als irgendwo auf der Straße zu leben und zu sterben


Wünschen wir ihnen FELIZ NATAL - FROHE WEIHNACHTEN. Ich bin ganz gewiss: Sie wünschen es uns auch.





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