2013/12/08

8. Dezember - 2. Advent


Cambine  im Ausnahmezustand


Alle zwei Jahre findet die Jährliche Konferenz (= Synode) der Evangelisch-methodistischen Kirche in Mosambik in Cambine statt. Dann befindet sich das Dorf für eine halbe Woche im Ausnahmezustand. Hunderte von Gästen bevölkern es. Als Europäer frage ich mich: Wo bleiben die alle? Aber das ist für Afrikaner keine Frage. Strohmatte auf den Boden und gut. So könnten in einer Wohnung wie unserer gut und gerne acht bis zehn Gäste unterkommen. Irgendwie muss das gehen...


So viele Menschen müssen dann aber auch verpflegt werden. Für die Frauen, die dafür sorgen, dass alle satt werden, ist das eine Herausforderung. Schon wegen der Menge. Dann aber auch wegen des Konferenzprogramms. Denn das wird nie eingehalten. Einmal, so sagte uns eine der Küchenfrauen, hätten sie das Abendessen zur vereinbarten Zeit fertig gehabt. Die Konferenzsitzung sei dann aber erst gegen halb drei in der Nacht zu Ende gewesen. In Deutschland nicht denkbar. In Afrika durchaus.


Heute gibt es Reis und Bohnen. Wie gestern. Und morgen.


Guten Appetit!

Im Abschlussgottesdienst der Konferenz verliest die Bischöfin traditionell die Dienstzuweisungsliste. So erfahren die Pastoren und Pastorinnen, ob und wo sie im nächsten Jahr Gemeindearbeit tun werden. In Deutschland wird das langfristig mit den betroffenen Gemeinden und PastorInnen vorbesprochen. In Mosambik soll es auch heute noch vorkommen, dass mancher erst in diesem Gottesdienst erfährt, was seine Kirche in diesem Jahr mit ihm vorhat.


Nochmal zu den Gästen. Wir hatten keine zehn Gäste im Haus. Es war uns eine Ehre, der Bischöfin einen Schlafplatz anbieten zu dürfen. Den nutzte sie gerne, doch meistens nicht lange. Letzte Nacht endete ihre Sitzungszeit morgens um halb zwei. Halb sieben verließ sie das Haus schon wieder, denn um acht begann der Gottesdienst. 



Das war unser zweiter Advent.




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