2010/12/05

Cambine Adventskalender 4

Sei doch kein Frosch

1. Dezember in Maputo. Noch immer sind wir hier. Die letzten Besorgungen haben wir am vormittag erledigt: einen Blinkschalter für den Land Rover organisieren, das fehlende Teil für unser Auto ist leider noch nicht aufzutreiben, ein Koffer für eine Waisenhausmutter und eine Tonerkartusche für unseren Drucker.
Atemberaubend, welche Preisunterschiede es da gibt. Im ersten Laden, in dem ich fragte, wollten sie über 8.500 Meticais (etwa 180 Euro). Gekauft habe ich die Kartusche dann in einem Laden wenige hundert Meter entfernt für 1.750 Meticais (also etwa 37 Euro). Erklär mir einer den Unterschied...
Wir sitzen im Vorgarten des französischen Kulturzentrums mitten in der Stadt. Hier gibt es frischen Fruchtsaft und immer was zu sehen. Im Hintergrund hören wir den Soundcheck. Es scheint heute eine Veranstaltung zu sein. Kindergruppen gehen an uns vorbei in Richtung Saal. Es muss also etwas für Kinder sein. Wir gehen ihnen nach und sehen, wie der Saal sich füllt. Transparente sind an den Wänden angebracht: „AIDS ist eine unheilbare Krankheit, aber du kannst dich schützen“, steht da geschrieben. An anderer Stelle: „1. Dezember Welt-AIDS-Tag“.
Dann beginnt das Programm. Zwei Mädchen, höchstens vierzehn Jahre alt, begrüßen die Anwesenden. Eine Kindergruppe tanzt und singt und untermalt den Inhalt ihres Liedes mit klaren Gesten.
„Wir grüßen alle Kinder, die HIV-positiv sind“, singen sie: Und: „Wir grüßen alle, deren Eltern an AIDS gestorben sind. - Lasst nicht zu, dass nun auch noch eure Hoffnung stirbt.“
Als ein Geistlicher ein kurzes Wort an die Kinder richtet und mit uns allen betet, geht ein als Frosch verkleideter Mensch durch die Reihen und verteilt Kondome.

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