2012/12/03

Adventskalender - 1. Advent

So, nun hat schon das erste Türchen geklemmt. Erst hatte ich keinen Zugang zum Netz, dann war der Strom weg. Das war gestern am Sonntag. Naja, das lässt sich nicht ändern, öffnen wir das Türchen eben heute, am Montag.

An der Haltestelle für Überlandbusse in Maxixe




Ankommen

An der Haltestelle in Maxixe kommen täglich viele Busse an. Sie kommen aus Beira im Zentrum des Landes oder aus Maputo im Süden. Sogar eine Direktverbindung aus dem fast 1000 Kilometer entfernten Johannesburg gibt es. Jedesmal, wenn so ein Bus ankommt, gibt es ein unglaubliche Gedränge. Die Reisenden wollen Getränke kaufen, hart gekochte Eier, Backwaren oder eine frische Kokosnuss. Händler, die mit genau diesen Waren Umsatz machen wollen.
Manche der Reisenden steigen aus. Sie kommen an. Wenn der Bus weiterfahren wird, werden sie zurückbleiben. In den Straßen der Stadt sind sie leicht zu erkennen: an ihrer Hautfarbe, an ihrem Gepäck, an ihrer Kleidung.
So ähnlich ist es immer, wenn ich in einer neuen Umgebung ankomme. Sie ist mir fremd und ich selbst bin in ihr fremd. Das Ankommen selbst braucht nur einen Moment: Ich steige aus und betrete neuen Boden. Doch das Eigentliche kommt erst danach: das Da-sein. Das ist keine Minutensache. Das Da-sein in der Fremde ist ein andauerndes Geschehen, Geschenk und Herausforderung zugleich. Es wird mich anstrengen und bereichern. Es wird mich verwandeln, wenn ich mich darauf einlasse. Irgendwann werde ich spüren: auch das Fremde wird sich verwandeln. Mit jedem Tag, den ich lebe, mit jedem Menschen, dem ich begegne, wird es weniger fremd sein.     

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