Zurück bleibt ein Gefühl ärgerlicher Enttäuschung: Ach wenn doch einmal etwas auf Anhieb klappen würde im Zentralbüro! Es hätte nur eines Anrufs bedurft und wir wären einen Tag später losgefahren. Und Direktorin Maravilha hätte 24 Stunden mehr Zeit gehabt, ihre Malaria zu kurieren. So kämpft sie sich durch den Tag. Es ist heiß und schwül und am Himmel stehen schwere schwarze Wolken
Wir wollen grade zum Auto, als der Regen losbricht. Blitz und Donner, dazu ein regelrechter Wolkenbruch. Im Nu stehen Straßen unter Wasser und die Flutgräben am Rand sind vollgelaufen. Wenigstens dahin kann der Regen abfließen. Zwar gibt es stellenweise auch Kanalisation, doch meist sind die Gullies verdreckt und nehmen den Regen nicht auf. Die Kinder freut es. Sie spielen und baden in der Dreckbrühe am Straßenrand.
Am späten Nachmittag sind wir mit dem Auto unterwegs. Wir sprechen gerade darüber, wie rücksichtslos viele Fahrer gegenüber Fußgängern sind, da werden wir von einem der vielachsigen Muldenkipper überholt, die aus Südafrika das Bauxiterz für die Aluminiumhütte MOZAL heranschaffen. Es hatte wieder geregnet. Es ist schwül. Ich habe das Autofenster geöffnet. Wie aus Kübeln trifft uns ein Schwall der Straßenbrühe, und noch einer und noch einer, bis die letzte Achse vorbei ist. Es scheint gar kein Ende zu nehmen. Ich werde bis auf die Haut durchnässt. Ich kann nichts mehr sehen. Gott sei Dank, dass ich in diesen Momenten niemanden angefahren habe.
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